Es war kein Affe
Als Jonathan eines Tages im Wald ein winziges, schwaches, weißes Tierchen fand, dachte er, dass es sich um ein Äffchen handelt. Sein erster Instinkt war es, ihn zum Tierarzt zu bringen, um dem Kleinen zu helfen. Das stellte sich jedoch schon bald als großer Fehler heraus, denn es handelte sich keineswegs um einen Affen. Auch die Reaktion des Tierarztes machte die Situation deutlich, dass es sich dabei um etwas ganz anderes handelte und Jonathan würde bald schon herausfinden, was los war. Er hätte das Tier lieber dort lassen sollen, wo er es gefunden hatte, aber dafür war es nun leider zu spät.
Ein großer Fehler
Als der Tierarzt aus seinem Büro zurückkam, legte er eine Hand auf Jonathans Schulter und schüttelte betrübt den Kopf. “Ich weiß, dass es nicht deine Schuld ist, aber du hättest das Tier wirklich dort lassen sollen, wo du es gefunden hast. Du hast einen großen Fehler gemacht”, das waren seine Worte an den jungen Mann.
Jonathan fiel die Kinnlade herunter, als der Tierarzt ihm erklärte, was los war, er konnte seinen eigenen Ohren nicht trauen. Dabei wollte er dem kleinen Wesen doch nur helfen. Dennoch hätte er es lieber in Ruhe lassen sollen. Aber was war dieses außergewöhnliche Tier, das Jonathan “gerettet” hatte und warum hätte er es lieber dort lassen sollen?
Ein Tierliebhaber auf Rettungsmission
Jonathan liebt Tiere, seit er denken kann. Der heutige Tag war nicht der erste, an dem er spontan eine Rettungsaktion startete. Er liebte die Natur und war deshalb am liebsten im Wald unterwegs, wo er immer wieder zum Retter in der Not für die verschiedensten Tiere wurde. Aber es ist nicht immer so, wie es scheint.
Er hat schon etlichen entlaufenen Hunden, Katzen und Vögeln geholfen, ja sogar Nagetieren und einem Wildschwein. Jonathan wollte keineswegs als Held bezeichnet werden, trotzdem fühlte es sich gut an, wenn er den Tieren helfen konnte. Schließlich waren sie einfach so süß und liebenswert. Wer konnte schon einem Tier in Not widerstehen?
Jonathan’s Wissen
Er kannte sich ziemlich gut mit Tieren aus und hatte sich ein beachtliches Wissen angeeignet, außerdem kannte er bereits einige Tierärzte in der Stadt. Jonathan war also ziemlich selbstbewusst, wenn es darum ging, die Tiere zu identifizieren, dieses Mal war es jedoch anders. Das Problem war nicht nur das Babytier selbst, schon bald würden noch mehr Probleme auftreten.
Bei einem seiner üblichen Spaziergänge durch den Wald hörte er ein Tier schreien, es war mehr wie ein Wimmern und klang fast nach einem Welpen. Er hielt inne und hörte das Geräusch noch einmal. Nur wie hatte sich ein Babyhund in diesen Waldabschnitt verirrt?
Armes, kleines Ding!
Jonathan musste das arme Ding auf jeden Fall finden, er lauschte dem Wimmern und wagte sich mit vorsichtigen und leisen Schritten tiefer in den Wald vor. Als das Heulen stoppte, hatte er kurz Angst, es verloren zu haben, nachdem er umdrehte, hörte er jedoch wieder und machte sich weiter auf die Suche.
Plötzlich sah er es! Auf einem kleinen Hügel voller Moos entdeckte er ein winziges Wesen, es sah aus wie ein weißer Affe und er hatte noch nicht einmal die Äuglein offen. Jonathan warf einen genaueren Blick auf das Tierchen und schaute sich nach weiteren Babies um, konnte aber keine finden. Normalerweise waren es nämlich immer mehr.
Eine merkwürdige Entdeckung
Jonathan nahm das Tier genauer unter die Lupe und schaute sich genau an, ob es verletzt war. Es schien jedoch okay zu sein, außer dass es alleine und verängstigt war. Je genauer sich Jonathan das Tier jedoch anschaute, desto unsicherer wurde er, ob es wirklich ein Affe war. Und das war nicht die einzige komische Sache, die er feststellte.
Auch das Moosbett, auf dem er es gefunden hatte, sah nicht natürlich aus. So etwas findet man so normalerweise nicht in der Natur vor, selbst von Tieren gebaute Neste sind unordentlicher. Der junge Mann grübelte und ihm kam ein verwirrter, aber erschreckender Gedanke.
Zeit zu gehen!
Wenn es kein Tier war und auch nicht Mutter Natur selbst, konnte es sich nur noch um eines handeln: Menschen. Doch wer war so grausam und kam diesen langen Weg mitten in den Wald, um ein Babytier auszusetzen? Handelte es sich überhaupt um einen Affen? Jonathan hatte eine Menge Fragen und keinerlei Antworten, doch er wusste, was jetzt zu tun war.
Er bettete das kleine Tier vorsichtig in seinen Rucksack, denn es war noch ein weiter Weg zurück zu seinem Auto. So war das Baby jedoch vor Angreifern geschützt und der Mann machte sich auf den Rückweg.
Was bist du nur?
Auf dem Weg zurück zum Auto sah es so aus, als ob es bald regnen würde. Jonathan schaute regelmäßig nach dem Kleinen, denn er wollte nicht, dass es nass wurde oder sich erkältete. Je öfter er sich das Tier anschaute, desto neugieriger wurde er. Er war sich mittlerweile eigentlich auch ziemlich sicher, dass es kein Affe war.
Das schwarz-weiße Tierchen war noch so winzig, dass es sich definitiv um ein Neugeborenes handelte, es war also noch schwieriger zu sagen, um was es sich handelte. Das Gesicht sah jedoch so außergewöhnlich aus, dass es doch an einen Affen erinnerte, vielleicht war es ja irgendeine besondere Art?
Ab zum Tierarzt
Schon kurz darauf kam Jonathan ein anderer Gedanke: Was, wenn das Tier hier gar nicht in seiner natürlichen Umgebung vorkam? Es gab hier zwar auch keine Affen, was aber dennoch eine plausiblere Erklärung. Falls das Tier hier jedenfalls nicht Zuhause war, gab es wieder nur eine Erklärung, wie es hierher gelangt war: Menschen.
Wie dem auch sei, Jonathan würde dem Kleinen auf jeden Fall helfen, er war sich sicher, dass ein Tierheim es aufnehmen würde. Als allererstes stand jedoch der Besuch beim Tierarzt an. Der nächste war eine halbe Stunde Fahrt entfernt und Jonathan hoffte, dass das Tierchen die Tour gut überstehen würde. Es wurde bereits dunkel.
Der leere Parkplatz
Nur wenige Minuten später erreichte Jonathan endlich den Parkplatz. Dort stimmte etwas ganz gewaltig nicht, denn dieser war komplett leer. Das war aufgrund des kommenden Regens nicht ungewöhnlich, aber auch sein eigenes Auto war verschwunden.
Nach dem ersten Schock schaute sich Jonathan überall um und ging dorthin, wo er sein Auto geparkt hatte. Er stand auf einem öffentlichen Platz, abgeschleppt worden, konnte es also nicht sein.
Da entdeckte er auf dem Boden Glassplitter, es sah ganz so aus, als ob jemand in sein Auto eingebrochen wäre und es gestohlen hatte. Wie sollte er nun bloß zurück in die Stadt kommen? Und das auch noch mit dem anrollenden Regenwetter!
Verständigen der Polizei
Der Park, in dem er unterwegs war, war nicht allzu bekannt und etwas abgelegen, glücklicherweise hatte Jonathan aber immer sein Handy dabei, das auch noch genug Akku hatte. Zuerst wollte er die Polizei anrufen und sein Auto als gestohlen melden, das Babytier in seinem Rucksack war zwar wichtig, sein Auto hatte jetzt aber erst einmal mehr Priorität.
Jonathan erklärte der Polizei, was passiert war und nannte den Beamten die notwendigen Informationen zu seinem Auto: Marke, Modell, Farbe und Kennzeichen. Der Polizist am Telefon sagte ihm, dass sie die Augen offen halten würden, mehr konnten sie momentan aber nicht tun. Das war also erledigt, er saß dort aber immer noch fest.
Weder Uber, noch Taxis
Er dachte daran, zunächst nach Hause zu fahren, aber er musste mit dem Tierchen zum Arzt. Leider war die Tierarztpraxis eine halbe Stunde entfernt und er hatte nicht einmal mehr ein Auto zur Verfügung. Er musste sich etwas einfallen lassen.
Als er die Uber-App checkte, lehnten alle Fahrer die Anfrage ab, da er sich zu weit außerhalb befand und niemand den Weg auf sich nehmen wollte. Das gleiche galt für Taxis, keiner willigte ein, Jonathan von so weit außerhalb aufzusammeln. Sechs Taxi-Firmen lehnten ihn ab und er wurde allmählich sauer. Es hatte angefangen zu regnen, Jonathan wollte nicht länger in der Kälte warten. Er musste handeln!
Mitfahrgelegenheit
Er würde trampen! Es kamen zwar an dieser Straße nicht viele Autos vorbei, irgendwann würde aber definitiv mal eins vorbeifahren. Jonathan hatte Glück, er musste nur knapp zehn Minuten warten, bevor ein Auto um die Ecke bog.
Er machte den Fahrer auf sich aufmerksam, streckte den Daumen heraus und signalisierte so, dass er eine Mitfahrgelegenheit brauchte. Eine Frau mittleren Alters hielt an und ließ das Fenster herunter. Jonathan erklärte, dass sein Auto gestohlen worden war und dass er eine Mitfahrgelegenheit in die Stadt brauchte. Doch glaubte ihm die Frau?
Zum Glück musste die Dame in die gleiche Richtung und nahm Jonathan bereitwillig mit. Sie wirkte sehr nett.
Der Labrador
Die Frau hatte einen Labrador, der sofort auf Jonathans kleines Bündel aufmerksam geworden war. Jonathan setzte sich auf und dachte an sein Tierbaby. Er dachte, dass der Hund wahrscheinlich das Baby gerochen hatte und vielleicht instinktiv beschützend reagierte, doch Jonathan sollte sich gewaltig irren.
Der Labrador war ganz aufgeregt und schnüffelte neugierig, sodass der Mann ihm das Bündel vorsichtig hinhielt und etwas mehr öffnete, sodass der Hund sehen konnte, was darin war. Er hätte nicht gedacht, dass der Hund das Tierchen für eine Bedrohung halten würde, niemals hätte er ahnen können, was für ein Horror daraufhin folgen würde.
Zähnefletschen und Geknurre
Jonathan bemerkte seinen Fehler erst, als es zu spät war. Der Labrador hatte einen Blick auf den Affen geworfen, seinen Geruch eingeatmet und wurde von einer Sekunde auf die andere furchtbar aggressiv. Der Hund begann zu knurren und fletschte seine Zähne, bevor er von seiner Besitzerin für sein Verhalten getadelt wurde.
Jonathan war entsetzt über das aggressive Verhalten des Hundes, der immer noch sichtlich aufgeregt war. Die Gegenwart des “Affen” schien ihm ganz und gar nicht zu passen und Jonathan stellte fest, dass es sich wohl offensichtlich nicht um ein gewöhnliches Tierbaby handelte. War es überhaupt ein Affe? Was hatte er nur getan?
Warten beim Tierarzt
Jonathan schloss die Augen und hoffte darauf, dass der Tierarzt ein wenig Licht ins Dunkel bringen würde. Er starrte mit entschlossenem Blick geradeaus und beschloss, als allererstes zum Tierarzt zu fahren. Es war wichtiger denn je, die Identität dieser kleinen Kreatur herauszufinden. Die Frau war so freundlich und setzte ihn direkt vor der Praxis ab und wünschte ihm viel Glück.
Nachdem er sich angemeldet hatte, versuchte Jonathan im Wartezimmer das Baby in dem Bündel eingewickelt zu lassen, um nicht noch mehr Tiere aufzuregen und deren Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Denn auch die Rezeptionistin wusste nicht, um welches Tier es sich handelte, als Jonathan es ihr zeigte.
Kurze Anamnese
Die Rezeptionistin teilte ihm mit, dass sie ihn vorrangig behandeln würde, da das Tier in einem schlechten Zustand zu sein schien und es die anderen Tiere nicht aufregen sollte. Dennoch war Jonathan erstaunt, wie schnell er tatsächlich an die Reihe kam.
Im Büro des Tierarztes schilderte er dem Doktor, was passiert war und wo er das Tier im Wald gefunden hatte. Der Mann hörte aufmerksam zu, machte sich Notizen, stellte ab und an Fragen und schickte Jonathan nach nur knapp zehn Minuten wieder ins Wartezimmer. Da das Tier erst einmal in guten Händen war, kümmerte sich Jonathan um sein gestohlenes Auto. Er rief erneut die Polizei an.
Gute Nachrichten
Die Beamten erklärten ihm, dass sie ihn an eine andere Wache vermitteln würden, da sein Auto gefunden wurde. Der Dieb war mit dem Auto, das eine gebrochene Scheibe hatte, in die Stadt gefahren und wurde von der Polizei aufgehalten. Als der Täter keine Papiere oder Sonstiges vorweisen konnte, wurde er in Gewahrsam genommen und das Auto aufs Revier gebracht.
Jonathan war froh über diese guten Neuigkeiten, wenigstens in dieser Sache lief alles gut. Es gab trotzdem noch eine Menge zu tun, bis er sein Auto wieder hatte und er musste auch noch die Versicherung regeln. Bevor er dort anrufen konnte, tippte ihm jemand auf die Schulter, es war der Tierarzt.
Schlechte Nachrichten
Jonathan sank beim Gesichtsausdruck des Doktors das Herz in die Hose, der Mann sah sehr ernst aus. “Ich weiß, es ist nicht deine Schuld, aber du hast einen großen Fehler gemacht”, sagte der Arzt zu ihm. Jonathan fühlte sich noch schlechter, als der Arzt ihm die Situation erklärte. Das Tier war in der Tat schwer krank und es gab im Moment nichts, was er tun konnte, um zu helfen. Die Krankheit war schon zu weit fortgeschritten. Das war aber noch nicht das Schlimmste. In diesem Zustand war das Tierchen nämlich nicht nur für sich, sondern auch für die anderen Tiere in der Praxis eine Gefahr.
Ein gefährliches Virus
Der Arzt erklärte, dass das Tier an einem sehr ansteckenden Virus erkrankt war, das sich leicht auf kleine Säugetiere übertragen kann. In einem fortgeschrittenen Stadium wie diesem, konnte man nichts mehr gegen die Infektion tun. Das Gleithörnchen war ein verlorener Fall.
Jonathans Augen waren riesig vor Überraschung. Ein Gleithörnchen? Fast hätte er gelacht, wäre die Situation nicht so ernst gewesen. Es war also definitiv kein gewöhnliches Tierbaby, aber mit einem Gleithörnchen hatte er niemals gerechnet. Der Tierarzt erklärte noch mehr. Das Virus war dem Doktor bekannt, er hatte es die vergangenen Wochen ausgiebig studiert, da es sich aktuell in der Umgebung verbreitete. Betroffen waren vor allem Waschbären, Hasen, Meerschweinchen und Hamster.
Präventionsmaßnahmen
Jonathan war erschrocken darüber, was er getan hatte. Der Arzt konnte ihn jedoch schnell beruhigen, sie hatten das Tier bereits in der Praxis isoliert. Trotzdem mussten der Doktor und auch Jonathan die Kleidung wechseln und duschen, um zu verhindern, dass sie das Virus auf andere Tiere übertragen.
Zum Glück bestand kein Risiko für Jonathan und das restliche Praxisteam selbst, denn das Virus war nicht auf Menschen übertragbar, da sie immun dagegen waren. Dank dieser Information fühlte sich Jonathan schon viel besser, der Doktor erklärte aber, dass es dennoch Protokoll war, die anderen Tiere nun auch zu testen, trotz Dusche und frischer Klamotten.
Ein ganz besonderer Tag
Ein paar Stunden später waren alle Tests negativ ausgefallen. Des Weiteren hatte der Arzt beschlossen, das Gleithörnchen doch zu behandeln und wollte versuchen, das Tier zu retten. Jonathan muss noch oft an diesen ereignisreichen, seltsamen Tag denken.
Er wusste im Nachhinein, dass er das Gleithörnchen im Wald hätte lassen müssen, aber in diesem Moment konnte er ein krankes Tierbaby nicht einfach zurücklassen. Und er war froh, dass er es nicht getan hatte und versuchte, das Tier zu retten, er fühlte eine sonderbare Verbindung zu dem Gleithörnchen.
Da er unbedingt wissen wollte, wie es mit dem Tierchen weiterging, blieb er mit dem Tierarzt in Kontakt. Ein paar Wochen später bekam er einen Anruf.
Ein schlechtes Gefühl
Es war der Tierarzt, der anrief. Er hatte Neuigkeiten über das Gleithörnchen und bat Jonathan, in die Tierarztpraxis zu kommen. Obwohl Jonathan bei der Arbeit war, hatte er das Gefühl sofort los zu müssen, also schnappte er sich seine Sachen und machte sich auf den Weg. Er fuhr so schnell er konnte zur Praxis, denn irgendwie beschlich ihn ein mulmiges Gefühl. Dort angekommen, musste er noch einige Zeit im Wartezimmer verbringen, was schwierig für Jonathan war. Er war äußerst ungeduldig und schwitzte vor Aufregung. Er konnte sich nicht erklären, warum er sich so fühlte. Endlich kam der Tierarzt ins Wartezimmer.
Eine überraschende Wende
Der Arzt bat ihn einzutreten und Jonathan war nervöser denn je. Er wusste nicht, was ihn erwartete und er bildete sich ein, dass der Tierarzt besorgt aussah. Dieser stellte ihm jedoch eine sehr überraschende Frage:
“Hast du dir einen Namen für das Gleithörnchen überlegt?”. Jonathan war mehr als verwirrt. Einen Namen? Warum sollte er sich einen Namen überlegt haben? Es gab einen Moment der Stille. Mit dieser Wende hatte Jonathan keinesfalls gerechnet, er brauchte einen Moment, um nachzudenken, ihm fiel etwas ein. “Äffchen”, sagte er schließlich. Ich würde das Hörnchen gerne “Äffchen” nennen. Kurze Zeit darauf öffnete sich die Tür zum Behandlungszimmer.
Das Gleithörnchen
Eine der Tierarzthelferinnen kam herein und trug das Gleithörnchen in den Händen. Der Arzt erklärte ihm, dass sich der Kleine gut von dem Virus erholt hatte und wieder gänzlich gesund war. Dennoch war das Tier sehr schwach und es hatte äußerst geringe Chancen, in der freien Natur zu überleben. Also stellte der Doktor Jonathan eine entscheidende Frage: “Würdest du ihn bei dir Zuhause aufnehmen?”. Jonathan war überglücklich, dass sich das Tierchen so gut erholt hatte, er hatte jedoch noch nie für ein Gleithörnchen gesorgt. War er wirklich der Richtige dafür? Er fasste sich ein Herz, atmete tief durch und antwortete schließlich: “Ja, ich würde ihn gerne mit nach Hause nehmen!”.
Jonathan und Äffchen
Jonathan war überglücklich und voller Freude, das Gleithörnchen mit zu sich zu nehmen. “Äffchen” und Jonathan wurden beste Freunde, sie spielten viel zusammen und “Äffchen” wurde von Tag zu Tag stärker und munterer. Eines Tages beschloss Jonathan, ihn mit nach draußen zu nehmen, doch dann passierte etwas Furchtbares.
“Äffchen” kletterte auf einen Baum und war plötzlich verschwunden. Jonathan wartete stundenlang bei dem Baum, doch er konnte ihn nicht sehen. Er wusste nicht, was er sonst tun sollte, also blieb er einfach dort. Er war traurig, dass sein “Äffchen” verschwunden war. War ihm etwas passiert? Würde er zurückkommen? Nach vielen Stunden machte sich Jonathan schließlich auf den Rückweg nach Hause.
Der nächste Tag
Am nächsten Tag kehrte Jonathan zu dem gleichen Baum zurück, doch er konnte “Äffchen” einfach nicht finden, es gab keine Spur von ihm. Jonathan wartete weitere Stunden, bis er schließlich aufgab und sich erneut auf den Heimweg machte. Doch dann passierte etwas Unglaubliches!
Wie aus dem Nichts kam “Äffchen” von oben aus den Bäumen angeflogen, umkreiste Jonathan und landete schließlich sogar auf seiner Schulter. Er richtete sich auf und kuschelte sich an Jonathan, da wusste er, dass es sich um sein Gleithörnchen handeln musste. Gemeinsam gingen sie zurück nach Hause, aber Jonathan spürte, dass etwas nicht stimmte. Was war los?
Eine Entscheidung schweren Herzens
Wollte “Äffchen” überhaupt nach Hause gehen? Jonathan fragte sich, ob das Gleithörnchen in der freien Natur nicht besser aufgehoben wäre. Sie spielten am Abend freudig zusammen und Jonathan wusste, dass es das letzte Mal war. Morgen würde er “Äffchen” in die Natur entlassen.
Am nächsten Morgen brachte er das Tier zu dem nächsten Baum in seinem Garten und schaute dabei zu, wie “Äffchen” verschwand. Nach ein paar Minuten und flinkem Klettern, war er verschwunden. Jonathan wusste, dass es die richtige Entscheidung war, auch wenn er sie schweren Herzens getroffen hatte. An diesem Abend entschloss er sich dazu, einen langen Spaziergang durch den Wald zu machen.
Ein Spaziergang mit Überraschungsbesuch
Er hoffte, dass er bei seinem Spaziergang durch den Wald seinen Freund “Äffchen” sehen würde, doch weder auf dem Hin- noch Rückweg konnte er ihn finden. Als er in seinem Garten ankam, fand er jedoch überraschenderweise “Äffchen” vor. Und er war nicht allein, da war ein zweites Gleithörnchen und es sah aus, als ob sie auf Jonathan warten würden.
Als er die Haustür aufschloss, flitzen die beiden Tiere ins Innere und Jonathan war glücklich, dass “Äffchen” zurück war, machte sich aber Sorgen, dass das andere Tier den gleichen Virus haben könnte. Er beschloss, direkt am nächsten Morgen zum Tierarzt zu fahren.
Beste Freunde und ein Happy End
Jonathan wartete am nächsten Tag in der Praxis und hoffte, dass das andere Hörnchen nicht krank war. Als der Tierarzt das andere Gleithörnchen untersucht hatte, hatte er gute Neuigkeiten. Das Tier war nicht an dem Virus erkrankt und es schien, als wären es und “Äffchen” Geschwister. Das Gleithörnchen war also in den Wald zurückgekehrt, um seine Schwester zu finden.
Der Doktor fragte Jonathan, ob er sich um beide Tiere kümmern würde, da sie zusammen gehörten und Jonathan willigte, ohne zu zögern, überglücklich ein. Er nahm die beiden mit nach Hause und sie wurden groß und stark. Gemeinsam spielten sie zusammen und Jonathan hatte zwei neue beste Freunde.